Die Schauspielerin, Regisseurin und Theaterdirektorin Gertrud Eysoldt war in der Spielzeit 1890/91 in ihrem ersten Engagement am Meininger Hoftheater. In den Jahren 1900, 1902 und 1923 weilte sie zu Gastauftritten in Meiningen. In den 1920er Jahren pflegte sie eine intensive Korrespondenz mit Helene Freifrau von Heldburg. Berühmt wurde sie als wichtiges Mitglied des Max-Reinhardt-Ensembles ab 1902 mit Rollen wie Salome, Lulu, Nastja, Elektra, Puck und Penthesilea. Als Direktorin des Kleinen Schauspielhauses Berlin-Charlottenburg 1920/22 brachte sie trotz Zensurverbotes Arthur Schnitzlers "Reigen" heraus, was den sogen. "Reigenprozess" nach sich zog.